
Da stehen sie schön aufgereiht,
oder ihre Konterfeis mit schlauen Sprüchen sind auf den Plakaten, die manchmal dicht an dicht aufgeklebt sind.
Alle sind sich dabei so nah wie nie im Leben.
Was bei den Rechten steht, war vor ein paar Jahren das Motto der Konservativen und das der ausgleichenden Mitte ist ganz brav, so wie immer. Andere wiederholen die gleichen Thesen , auch wie immer.
Nichts Neues, nur die Gesichter sind ausgetauscht, eben die Kandidaten.
Jeder gibt vor die Ideallösung zu sein.
Man fragt sich, warum schreiben manche etwas, was sie doch die ganze Zeit schon hätten tun können.
Es wird vieles versprochen, auch das, wovon man weiß, daß es nie realisiert werden kann, aber,
man kann es ja versuchen.
Wie versprochen, so gebrochen.
Der Jahrmarkt der Eitelkeit lässt nichts unversucht.
Man möchte etwas werden, bewirbt sich oder wird beworben, aufgestellt, quotiert oder wie auch immer.
Man wird ein Anwärter. Das Lateinische Wort ” candidatus”, abgeleitet von der “toga candidatus”, dem glänzend weißen Gewand, dass die Anwärter in Rom tragen mussten.
Während eines Wahlkampfes mussten die Kandidaten alle Besonderheiten an der Toga weglassen, um die Chancengleichheit zu wahren.
Oft haben die Kandidaten heute Makel, die Stimmen kosten, die ein Grund wären , keine weisse Toga oder heute weiße Weste zu tragen.
Aber man denkt, was schert der Schnee von gestern, wenn es heute ist.
Die Menschen haben ein gutes Kurzzeitgedächtnis, und, da das meiste Gemachte, Geäußerte eh nicht nachhaltig ist, und die Menge der täglichen Eindrücke das Vergessen verstärkt, erinnert man sich nicht mehr daran.
Neues überschreibt die Geschichte.
Kandidaten haben nichts mit Candy oder “can” zu tun, auch die zweite Silbe “dat” hat nichts mit Datum zu tun, obwohl es für Kandidaten immer einen wichtigen , entscheidenden Zeitpunkt gibt.
Kandidatin, wie in dem Buch von Constanze Schreiber oder der Kandidat im Film von Kasper Barfoed.
Entscheidende Fragen sind nach den Unterschieden zwischen Kandidaten.
Aber wer kann schon zwischen Sein und Schein unterscheiden.
Worte sind oft nur Worthülsen, Versprechungen nur Meinungsäußerungen, die später von der Zeit eingeholt werden.
Die Summe nicht eingehaltener Wahlversprechen dürfte nicht zählbar sein, so viele. Aber trotzdem muss man sich entscheiden.
Vielleicht wäre eine bessere Lösung jeden Posten,
für den Kandidaten da sind, doppelt zu besetzen, das Gehalt müssten sie sich teilen, die Arbeit aufgeteilt werden nach geraden und ungeraden Jahren, so, wie es die freie Reichsstadt Überlingen im Mittelalter gemacht hatte.
Es gäbe halt keinen Verlierer, sondern nur Gewinner, und, durch die gegenseitigen Kontrollen wäre auch der Wählende der Gewinner.

Kandidaten
Original. Handsigniert. Erlös zu Gunsten Bedürftiger
1.000,00 $