In und durchs Netz fallen

Es gibt viele Arten von Netzen ,nicht nur die der Spinnen, auch die der Fischer, die der Menschen.

Einige sind unsichtbar, bedrohlich.

Unsichtbar wie in dem Agentenfilm „Das unsichtbare Netz“ aus dem Jahr 1954.

Der Film spielt im geteilten Berlin zur Zeit des Kalten Krieges, eine spannende Mischung aus Spionage, politischen Intrigen und persönlichen Konflikten

Man kann ins Netz gehen , aber auch wenn man im Netz ist, wieder entweichen.

Für einen Seil- oder Trapezsportler ist ein Auffangnetz die Chance beim Sturz zu überleben.

Das Internet, das Darknet sind Netze in denen man sich verstricken kann.

Die Netze der Ermittler – , gut, wenn diese auf der positiven Seite des Lebens stehen, schlecht, wenn es die der Häscher sind, die ein Netz wie eine Schlinge um einen legen möchten, um sich daraus Vorteile zu schaffen.

Symbolisch, nicht nur im gängigen Begriff zu verstehen.

Es ist nicht das in, oder durchs Netz gehen, sondern auch das herausfallen,

so, wie aus einem sozialen Netz.

Die Netze der Spinnen und Fischer funktionieren strukturell ähnlich: sie fangen, halten, verbinden.

Es geht nicht darum, im Netz hängen zu bleiben—sondern hinauszufallen.

Soziale Netze, einst als Sicherheit gedacht, können durchlässig werden.

Man spürt dabei nicht das Auffangen, sondern das Fehlen.

Und plötzlich ist man draußen, wie ein Fisch, der durch eine Lücke gleitet,

man ist ein Mensch, den das soziale Gefüge nicht mehr trägt.

Das lässt sich auf vieles übertragen: auf Entfremdung, Einsamkeit, den Moment, in dem Unterstützung versagt.

Ein reißendes Netz kann auch ein Fluchtweg sein.

Durchgeschlüpft und endlich frei.

Zwischen den Maschen durchgeschlüpft.

Netze sind Worte, Blicke, Gunst, ungewollte Nähe, Zeit und Kunst.

Diese Spinnennetze sind ein System der Kontrolle, Manipulation und Übervorteilung.

Spinnen konstruieren ihre Netze, damit ihre Opfer darin hängen bleiben und hilflos sind.

Die modernen Spinnennetze der Menschen ziehen sich um einen.

Es sind die unzähligen Regelungen, die einem erdrücken, die Bürokratie,

die vielen Lockangebote in allen Bereichen, die nur eines im Sinn haben, das Opfer zu schädigen, den eigenen Vorteil zu vergrößern.

Da sind auch Zeiten, in denen das Durchrutschen durch „unsichtbaren Netze“ als Befreiung empfunden wird.

Vielleicht ist es das stille Glück, unbemerkt geblieben zu sein von Systemen, die einen nur zu Aktenzeichen machen wollten.

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In und durchs Netz fallen

Original HPH, signiert Erlös für Opfer von Gewalt

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