
Herbstwind, Gegenwind
Vom Wind verweht.
Nicht majestätisch wie in einem Film, sondern rau, kalt, direkt ins Gesicht.
Die Schritte schwer, der Blick verschwommen, weil nichts so ist, wie es sein sollte.
Pläne zerfallen wie trockene Blätter, Träume stolpern über die Realität.
Und doch — irgendwo in diesem Sturm — bleibt ein Funke, der nicht verlöscht.
Denn Gegenwind formt nicht nur Widerstand.
Er zeigt, dass man sich bewegt, lebt, man existent ist.
Es ist wie mit dem Herbst.
Die Bäume verlieren alle ihre Blätter, liegen irgendwie trostlos auf dem Boden.
Ihre bunte Farbenvielfalt haben sie nur weil die Bäume vor dem Winter ihre Säfte in ihr Wurzelwerk zurückziehen,
um dann im Frühjahr wieder neu wachsen zu können.
Es ist das immer wiederkehrende Spiel der Jahreszeiten.
Der Herbstwind kommt leise, doch trägt er Geschichten in sich.
Er streift durch die Bäume, zupft an den letzten Blättern, als wollte er sagen: „Es ist Zeit.“
Erinnerungen werden erweckt, verblasste Sommerträume, ungelebte Möglichkeiten.
Die Bäume lehren uns „Loslassen ist kein Verlust, sondern Vorbereitung.“
Er riecht nach Erde, nach Abschied und Anfang. Nach dem Mut, sich zu wandeln.
Der Herbst beschert uns eine neue Farbenpracht, in der ganzen Palette der braun, gelb, rot und ockerfarbenen Farbtöne.
Das Grün bleibt,
das Grau und Blau bleiben dem Himmel überlassen, das Violett, Lila, die Pastelltöne verbleichen, scheinen Urlaub zu haben.
Und, der Wind weht vieles einfach weg.