Overthink

Überdenken, nachdenken, vordenken, querdenken, um die Ecke denken.

Mentale Labyrinthe die entstehen, wenn mehrere Ideen gleichzeitig auftauchen, sich gegenseitig unterbrechen oder ineinander übergehen.

Das kann faszinierend sein, aber auch anstrengend – sowohl beim Denken als auch beim Schreiben.

Gedanken, die sich überlagern oder ineinander greifen, oft ohne klare Struktur.

Es ist wie bei Schachtelsätzen, also langen, komplexen Satzkonstruktionen mit vielen Nebensätzen.

Man denkt an etwas, dann an die Konsequenz, dann an eine Alternative – und verliert den roten Faden.

Ein Gefühl, in den eigenen mentalen Archiven zu stöbern.

Es ist, als würde das Gedächtnis nicht linear funktionieren,

sondern wie ein riesiges Lagerhaus,

in dem alte Gedanken, Erinnerungen, Eindrücke und Gefühle jederzeit aus verschiedenen Ecken auftauchen können.

Ein Gedanke zieht andere nach sich — oft scheinbar zusammenhanglos.

Es ist ein kreativer Akt — wie eine Collage, nur mit inneren Bildern und Gedankenfetzen.

Diffus wirkend, ein Zustand, der oft beim Träumen oder künstlerischen Arbeiten entsteht.

Es ist die Magie des Denkens.

Die Mischung aus Bekanntem, Vergessenem und Unerwartetem wird zu etwas Neuem.

“Man könnte denken zwischen den regalen des Geistes zu stöbern

Durch staubige Gedankenflure wandern , wo Erinnerungen wie alte Bücher aufgereiht liegen — manche mit Eselsohren, manche unbeschrieben.

Plötzlich flüstert etwas aus dem Regal links, ein längst vergessener Klang, den man einst aus einem Gespräch gefischt hatte , das nie zu Ende ging.

Aus der rechten Ecke klopft ein Gedanke, der sich als Gefühl tarnt — nicht ganz Frust, nicht ganz Freude, aber mit einem seltsamen Duft nach Regen auf Beton.

Ich nehme beide, mische sie, und ohne zu wissen warum, entsteht ein Bild:

Ein gelber Stuhl in einem Raum ohne Fenster, auf dem ein Satz sitzt, der nie ausgesprochen wurde.”

Es ist der göttliche Funken, den Arthur Koestler beschreibt.

Elias Hove hat so die Nähmaschine erfunden.

Stephen King dazu: “Ich habe Träume immer so benutzt, wie du Spiegel verwendest, um etwas anzuschauen, das du nicht frontal siehst”.

Es ist aber nicht nur in Träumen, auch in Tagträumen, im einfach vor sich hindenken.

Dann, wenn man einfach seinen Gedanken freien Lauf lässt.

Eine Freiheit, die man sich immer leisten kann.

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