
Eingelassen ist nicht ausgelassen
Ein kleines sprachliches Rätsel.
„Eingelassen“ kann bedeuten, dass man jemanden oder etwas hineinlässt oder sich auf etwas einlässt.
„Ausgelassen“ wiederum steht oft für Fröhlichkeit, Unbeschwertheit oder auch das Überspringen von etwas.
Wenn man sagt: „Eingelassen ist nicht ausgelassen“, könnte das bedeuten,
dass etwas, das bewusst hereingelassen oder aufgenommen wurde,
nicht einfach so übergangen oder vergessen ist – es hat Gewicht, es zählt.
Oder vielleicht ist es ein stiller Hinweis darauf, dass Teilhabe nicht gleichbedeutend mit Freude oder Freiheit ist.
Die Welt erscheint schwierig, verworren, unklar.
Man kann nicht anders als alle Eindrücke zuzulassen.
Deswegen muss man die Beeinflussung nicht zulassen.
Einlassen bedeutet auch ein anderes Gegenargument einbringen, eine Entlastung.
Es ist ein Spannungsfeld zwischen Offenheit und Selbstschutz, zwischen dem Zulassen und dem aktiven Auseinandersetzen.
“Die Welt: ein Rauschen, zu laut zum Wegsehen, zu fremd zum Verstehen.
Man lässt sich oft auf etwas ein ein – nicht aus Vertrauen, sondern weil Sperren keine Stille bringen.
Doch Zulassen ist nicht Ergebenheit.
Denn Einlassen heißt:
“ich trete ein mit einem Gegenwort, mit einer Antwort, die nicht schreit, sondern trägt.”
Einlassen ist nicht Aufgabe, sondern Haltung.
Nicht beeinflusst, sondern durchdrungen.”
Und so kann man ruhig auch ausgelassen sein.

ausgelassen, eingelassen
Original HPH, signiert
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