Wichtigkeit

Wichtigkeit“ ist tatsächlich kein objektives Maß, sondern hängt stark von Perspektive, Kontext und Bedürfnissen ab:

Für den einen ist Karriere das Wichtigste, für den anderen Familie oder Gesundheit.

Objektiv wichtig könnte man Dinge nennen, die für alle Menschen gelten – etwa Luft zum Atmen oder Sicherheit.

Manche Menschen „tun wichtig“, weil sie ihre Rolle oder ihren Status betonen wollen.

Das sagt aber mehr über ihr Bedürfnis nach Anerkennung aus als über die tatsächliche Bedeutung ihrer Handlungen.

Die zeitliche Dimension zeigt, daß das was heute wichtig erscheint, kann morgen schon nebensächlich sein.

Ein Streit kann im Moment riesig wirken, ist aber nach Jahren kaum noch relevant.

Mit scheinbar unwichtigen Dingen, auch solche, die man übersehen hat, kann dies genau umgekehrt ablaufen.

Die Zukunft kann zeigen, dass genau dieses sehr wichtig war.

Wichtig ist nicht, was andere als wichtig darstellen, sondern was für einem selbst selbst Sinn und Wert hat.

Und diejenigen, die manchmal so wichtig tun, sind vielleicht gar nicht relevant, gar unwichtig,

„Wichtigkeit“ ist wie ein Filter, den wir über die Welt legen.

Ein Filter, der ein Chaos ordnen soll. Eine Triage des Seins und Lebens

Wer „wichtig tut“, versucht, diesen Filter für andere zu bestimmen.

Wer bewusst lebt, entscheidet selbst, was durch den Filter hindurch als bedeutsam erscheint

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ , so heisst Marcel Prousts monumentales Romanwerk, das zwischen 1913 und 1927 in sieben Bänden erschien.

Der Roman kreist um die „mémoire involontaire“ – das unwillkürliche Erinnern, etwa ausgelöst durch den berühmten Madeleine-Moment.

Dieses Erinnern wird zur poetischen Methode, um die Vergangenheit zu rekonstruieren.

Jede Entscheidung die man tätigt, schließt andere Möglichkeiten aus.

Das erzeugt oft ein Gefühl von Verlust.

Wir neigen dazu, die verpasste Option zu verklären und uns vorzustellen, dass sie besser gewesen wäre.

Aber ein ” was wäre gewesen wenn..” ist unumkehrbare Geschichte,

oft mit gescheiterten oder enttäuschten Hoffnungen, Sehnsüchten oder Beziehungen verknüpft.

Verpasste Chancen gehören zum Leben.

Sie machen unsere Geschichte einzigartig.

Manchmal zeigt sich später, dass eine „verpasste“ Möglichkeit gar nicht so ideal gewesen wäre.

Das Zeitverständnis in “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” ist nicht linear, sondern zirkulär, durchzogen von Erinnerungsschleifen, Verzögerungen, Verfehlungen – und eben auch von verpassten Chancen.

Diese verpassten Gelegenheiten sind nicht bloß bedauerliche Zufälle, sondern Ausdruck einer existenziellen Wahrheit,

Das Leben erschließt gänzlich sich sich oft erst im Rückblick,

während es im Moment selbst an uns vorbeizufließen scheint.

Viele Momente des Lebens – Begegnungen, Lieben, Möglichkeiten zur Erkenntnis, berufliche Chancen blieben ungenutzt,

weil man diese im Augenblick des Geschehens nicht als bedeutungsvoll erkannte.

Erst durch die mémoire involontaire, das unwillkürliche Erinnern, wird das Verlorene wieder greifbar – nicht als Wiederholung, sondern als Verwandlung.

Die Weichenstellungen des Schicksals wollten einen anderen Weg weisen,

einen, mit allen völlig anderen Folgekonsequenzen.

„Die wahre Entdeckung besteht nicht darin etwas zu versuchen mit anderen Augen zu sehen.“

Die verpassten Chancen werden nicht ungeschehen gemacht, aber sie werden umgewandelt in eine Erkenntnis.

Was wäre, wenn wir das Leben nicht als eine Kette von Entscheidungen sehen,

sondern als ein Gewebe aus Resonanzen ,

manche laut, manche leise, manche erst Jahre später oder manchmal erst im Alter und der mentalen Retroperspektive hörbar?

Dann wären verpasste Chancen nicht das Ende, sondern verzögerte Anfänge.

Keine Zeit ist verloren.

Der Kampf gegen die Zeit

Denkt man an Zeit assoziiert man Zeit, Zeitenwende, Zeitdruck, zeitlos.

Uhren sind oft ein Symbol für Zeit, Präzision oder vielleicht auch Kontrolle.

Ihre mechanischen Details wirken fast wie ein Herzstück des gesamten Werks.

Die Zeit ist mehr als eine Uhr.

Legt man die Uhr ab, läuft die Zeit trotzdem weiter, egal in welche Sequenzen man sie einteilt.

Zeit ist da und vergeht und ist dann ein” es war”.

Sie ist das unsichtbare Gewebe des Seins.

Zeit ist ein Paradoxon.

Allgegenwärtig und doch nicht greifbar.

Wir messen sie, strukturieren sie, versuchen sie zu kontrollieren – und dennoch entgleitet sie uns ständig.

Die Uhr, ob Sanduhr, Turmuhr oder digitale Anzeige, ist unser Versuch, dem Flüchtigen eine Form zu geben.

Doch die Zeit selbst bleibt davon unberührt.

In einer Zeitenwende schreibt sich Geschichte neu.

Zeitdruck ist das Gefühl, von ihr gejagt zu werden.

Zeitlosigkeit ist der Zustand, in dem wir ganz im Moment aufgehen,

in dem das Jetzt sich ausdehnt, die Minuten ihre Bedeutung verlieren und wir ganz in der Gegenwart aufgehen

Die mechanischen Details einer Uhr – Zahnräder, Federn, Pendel – erinnern an ein Herz, das schlägt, aber nicht lebt.

Zeit und die Uhr als Symbol für Präzision, aber auch für unsere Sehnsucht, Ordnung ins Chaos zu bringen.

Es gibt nur wenige Momente in denen wir den Kampf gegen die Zeit gewinnen können.

Dann, wenn es um Sekunden geht, die über Leben und Tod entscheiden.

Aber es sind die Momente , in denen das Schicksal und keine Uhr oder blosse Zeit entscheidet.

Die Zeit kann eine Last sein.

Wir rennen, planen, takten, als könnten wir ihr entkommen.

Doch sie bleibt uns immer einen Schritt voraus.

Sie zeigt uns die Grenzen unserer Kontrolle, ihre stille Macht.

Es ist das Oszillieren zwischen Technik und Transzendenz.

Der Kampf gegen die Zeit ist ein uraltes Drama, das jeder Mensch kennt.

Manchmal läuft man ihr hinter her

Es ist kein Kampf mit Schwertern, Schilden oder Raketen, Drohnen, sondern mit Kalendern, Uhren und dem stetigen Ticken, das uns daran erinnert, dass alles vergänglich ist..

Die Uhr im Ich

Ein Fragment aus einem existenziellen Zyklus.

Das Verhältnis von innerer Zeit, Identität und kosmischer Ordnung.

Es ist das Zeitgesicht.

Man verändert sich, altert, selten findet eine Verjüngung statt.

Messen tun wir uns selbst, einer inneren Chronologie folgend.


Die Uhr im Ich ist keine äußere Apparatur, sondern ein Symbol für die Verzeitlichung des Selbst.

Wir tragen nicht nur Chronometer am Handgelenk,

wir sind selbst zu Messinstrumenten geworden.

Unsere Gedanken ticken, unsere Gefühle folgen Rhythmen, unsere Erinnerungen sind datierte Archive.

„Man ist nicht im Jetzt – man ist das Jetzt, das sich selbst misst.“

Was erwartet man von der Zeit?

Jedem geschieht etwas anderes, vielleicht möchte man selbst nur ein bißchen Glück.

Die Uhr trägt Himmelskarten.

Unsere innere Zeit ist nicht nur biografisch, sondern auch kosmisch.

Zwischen Sternzeit und Lebenszeit entsteht ein Spannungsfeld.

Wir sind in einer ganz spezifischen Konstellation der Sterne geboren und leiten davon hypothetische Erwartungen und Fagen ab.

„Die Uhr im Ich schlägt nicht Sekunden – sie schlägt Möglichkeiten.“

In einer Welt der getakteten Produktivität wird die Uhr im Ich zur Quelle des Widerstands.

Aber man kann den Zeitzwängen nur schwerlich entfliehen.

Zu intensiv ist das aufdiktierte “Muss”.

Wer seine innere Uhr hört, kann sich dem äußeren Takt entziehen.

Wir können zu Zeitverweigerer des Mainstreams werden.

In vielen Bereichen wird eine Stechuhr angewendet und alles was wir tun läuft in Zeiteinheiten ab.

In der Wirtschaft wird mit Zeiteinheiten gerechnet und berechnet.

Es ist die Ökonomisierung der Zeit.

Vielleicht ist das Zulassen, das Warten, das Dahinter – ein Akt der Zeitverweigerung.

Wir können den Uhren des Schicksals kaum entgehen, aber wir haben immer die Chance die Einstellung dazu zu verändern, der Uhr des eigenen Ichs folgen.

Visuelle Echos

Ein visuelles Echo einer poetischen und philosophischen Auseinandersetzung mit Identität, Fragmentierung und Resonanz.

Die überlagerten Gesichter, teils verdeckt, teils durchdringend, sollen an das „Dahinter“ erinnern.

Die Schicht des “Selbst”, die sich nicht sofort zeigt, sondern durch das Chaos hindurch spricht, zeigt sich.

Geometrischen Formen, die der Versuch sind Ordnung in ein inneres oder gesellschaftliches Durcheinander zu bringen,

Wie ein digitales Raster, das Menschliches überlagert.

Gesichter wie Stimmen.

Jeder Ausdruck scheint eine andere Stimmung, ein anderes Narrativ zu tragen.

Wer spricht hier? Wer wird übermalt? Wer bleibt sichtbar?

Wie Spray und Splatter, schwarze Überlagerungen, als Akte des Widerstands oder der Auslöschung.

Was wird hier verdrängt? Was will sich zeigen?

Die Spannung zwischen abstrakter Form und organischem Ausdruck,

eine Kritik an digitalen Strukturen, die das Lebendige überformen.

Farben sind Resonanzräume.

Grün und Gelb im Hintergrund, wie ein Lichtfeld, in dem sich die Figuren bewegen.

Rot, Gelb, alles hat seine Bedeutung, auch die unzähligen Zwischentöne des Lebens, die wir zumeist gar nicht wahrnehmen.

Vielleicht Räume des Zulassens.

Lichtfelder werden zum Resonanzraum

Es sind keine Räume im architektonischen Sinn, sondern Zustände, Haltungen, Atmosphären.

Räume, in denen man nicht kontrolliert, sondern empfängt.

Das Leben bietet so viel spannende Variationen, eben auch visuelle Echos.

Das Gute schallt zurück, die negativen Aspekte lieber vorbei huschen lassen, so, wie Schall und Rauch.

Es ist ein Raum des Wartens, das Leben bejahend, aber nicht passiv, ein Raum des inneren Geschehens, des Zulassens, des sich Öffnens.

Orte, in denen das Ungeplante, das Ungefilterte, das Echte sich zeigen darf.

Eine Gegenkultur des Positiven.

Nicht als naive Verdrängung, sondern als bewusste Wahl, Resonanz zu schaffen, wo sonst nur Lärm wäre.

über den Rand schauen

„Über den Rand schauen“ – das ist ein Ausdruck, der poetisch, philosophisch und alltagsnah zugleich ist.

Es ist die Einladung zum Perspektivwechsel, zur Grenzüberschreitung,

zum Blick ins Unbekannte.

Je nach Kontext kann dies viele Bedeutungen tragen.

Die Transzendenz des Gewohnten.

Den Rand als Grenze des Bekannten zu begreifen und den Mut aufzubringen darüber hinauszublicken, ist oft nicht einfach.

Einfach fragen: Was liegt jenseits des Sichtbaren, des Sagbaren, des Vertrauten?

Über den Rand schauen bedeutet auch, sich nicht mit dem Offensichtlichen zufriedenzugeben.

Es ist ein Akt der Reflexion, des Zweifelns, des Fragens: Was steckt dahinter?

In der Kunst bedeutet es, den Rahmen zu verlassen.,

Randzonen erkunden bedeutet zu experimentieren.

Die Peripherie wird zum Ort der Entdeckung.

Was passiert am Rand des Bildes, der Gesellschaft, der Aufmerksamkeit?

Empathie und Perspektivwechsel helfen über den eigenen Tellerrand hinausblicken,

andere Lebensrealitäten wahrzunehmen, marginalisierte Stimmen hören.

Politisch und sozial kann man nationale, kulturelle oder ideologische Grenzen hinterfragen.

Über den Rand schauen bedeutet dort nicht das Ende zu finden, sondern den Anfang von etwas, das noch keinen Namen hat.

Im Fahrwasser des Mainstreams läuft man der Allgemeinmeinung hinterher, treibt im Fluss des Geschehens und tut sich schwer Ufer zu finden.

Man könnte auch sagen: ” Think outside the box”.

Und diesen Weg muss man selbst suchen, seinem inneren Kompass folgen.

Ein Hauch von Ewigkeit

Manchmal hat man im Leben ein mentales Fenster geöffnet, das einem einen Hauch von Ewigkeit vermittelt.

Ein Fragment , ein zarter Moment der Offenbarung, in dem das Alltägliche plötzlich durchlässig für etwas größeres und zeitloses wird.

Der Hauch von Ewigkeit, man kommt sich vor wie in einem Resonanzraum des Seins

Das Bild vom „Fenster“, das sich im Leben öffnet, evoziert viele Assoziationen:

Fenster sind Schwellen.

Sie trennen nicht nur Innen und Außen, sondern verbinden auch zwischen dem Jetzt und dem Immer,

dem Ich und dem Unendlichen.

Der Hauch von Ewigkeit ist wie etwas flüchtig Duftendes, kaum greifbar, dennoch einem tief berührend.

Vielleicht ein Blick, ein Lied, ein Gedanke, ein Sonnenstrahl auf der Haut,

und plötzlich ist da dieses Gefühl, dass da mehr ist.

So, wie wenn man den Sternenhimmel betrachtet und in die Unendlichkeit blicken kann.

Das Leben ist die Architektur solcher Fenster.

Manche öffnen sich zufällig, andere durch bewusste Praxis, Meditation, Kunst, Liebe, Stille.

Man muss sich die Zeit dafür nehmen.

Nur im Mainstream zu sein bedeutet zu verlernen wie man sehen kann.

Es zeigt uns, wie winzig wir anbetracht des Kosmos sind,

und dem, was diesen schuf und ausmacht.

Eigentlich sind wir nur wie ein Staubkorn am Strand des Lebens.

Wir meinen aber immer die Herren des Seins zu sein,

dabei ist der Anteil Objekt zu sein wesentlich höher als der Subjekt zu sein.

Der Blick in die Ewigkeit lässt uns das schätzen was wir haben, unsere Erde.

Vielleicht sollte man Dankbarkeit und Wertschätzung wieder erlernen.

Wandeln, umwandeln, gewandelt

„Wandeln durch Zeit und Raum“ ,

eine Metapher für das menschliche Leben.

Ein ständiges Voranschreiten durch Erinnerungen, Erfahrungen und Orte.

Jeder Schritt ist ein Echo der Vergangenheit, ein Abdruck in der Gegenwart und ein Vorgriff auf die Zukunft.

Wir wandeln durch das Leben, beeinflusst von Erinnerungen, von Sehnsucht, Neugierde und den vielen Möglichkeiten.

Wir wandeln, manchmal etwas um, verändern.

Wandeln im Schlaf, wie in Trance, nicht jeden Schritt realisierend

In der Welt der Science-Fiction ist das Wandeln durch Zeit und Raum ein zentrales Motiv – von Zeitreisen mit Maschinen bis zu Wurmlöchern, die einem an ferne Orte bringen können.

Wie bei „Doctor Who“, „Interstellar“ oder „Dark“, ” Star Gate “– Geschichten, in denen Zeit und Raum biegsam werden.

Physikalisch betrachtet ist die Raumzeit ein vierdimensionales Konstrukt, in dem wir uns ständig bewegen – durch den Raum in drei Dimensionen und durch die Zeit in einer.

Die Relativitätstheorie zeigt, dass Raum und Zeit miteinander verwoben sind,

und dass eine Bewegung durch den Raum auch die Zeit beeinflusst.

Wenn man sich selbst beim Wandeln durch Zeit und Raum als nicht handelndes Subjekt, sondern als reines Wahrnehmungsorgan versteht, entsteht eine fast meditative Perspektive auf das Dasein.

Es bleibt nicht viel Platz Subjekt zu sein, nur in seinem direkten Umfeld, eher sind wir Objekt im Fluss der Geschichte.

Nur Weniges können wir umwandeln, und nicht allen Menschen gelingt es sich im Lauf der Zeit zu wandeln, so, wie Saulus zum Paulus.

Oft versuchen wir etwas abzuwandeln.

Der Rahmen unseres Handeln ist gesteckt.

Es ist, als würde man sich selbst auflösen – nicht im Sinne von Verlust, sondern im Sinne von Verschmelzung mit dem, was ist.

Es ist wie eine mystische oder kontemplative Traditionen – etwa im Zen-Buddhismus oder in der Phänomenologie.

Dort wird das „Ich“ nicht als Zentrum des Handelns verstanden, sondern als offenes Feld der Erfahrung.

Man ist nicht der Akteur, sondern der Spiegel, in dem sich Welt zeigt.

So sind wir in irgendeiner Weise Wandelnde im Lauf der Zeit.

Wenn es 5 vor 12 ist gibt es auch 5 nach 12

5 vor 12 besagt gar nichts.

Es gibt auch andere Zeiten. In jeder Zeitzone ist die Zeit anders.

Das sprichwörtliche 5 vor 12 erscheint unsinnig.

Denn die Uhr bleibt nicht um 12 stehen, sie geht unaufhörlich weiter,

mit, oder ohne uns Menschen.

Ein banales Sprichwort.

Es ist kein wirkliches Warnsignal, sondern ein künstliches kulturelles Konstrukt.

Die Symbolik der Uhrzeit: „Fünf vor zwölf“ steht traditionell für eine letzte Warnung – kurz bevor etwas Unumkehrbares geschieht.

Ein rhetorisches Stilmittel, das Dringlichkeit erzeugen soll.

Zeit ist ein lineares Konstrukt.

Zeit ist kein Countdown, sondern ein kontinuierlicher Fluss.

Die Metapher suggeriert jedoch einen Endpunkt, der so nicht existiert.

In einer globalisierten Welt ist „12 Uhr“ ein relativer Begriff.

Während es in Wien Mittag ist, ist es in New York noch früher Morgen. Die Dringlichkeit ist also nicht universell.

Die Zeit läuft auch ohne Menschen.

Es ist ein Anthropozentrismus.

Die Uhr tickt weiter, ob wir da sind oder nicht.

Das stellt unser Bedürfnis nach Kontrolle infrage.

Eine Endzeit-Rhetorik gibt es schon immer.

Viele nutzen „5 vor 12“ in politischen oder ökologischen Debatten.

Eine leicht zu entlarvende Metapher.

Was passiert eigentlich um 12?

Und was danach?

Ganz einfach.

Die Kirchenuhren läuten 12 Mal, und, es ist Mittagszeit.

Es ist immer Zeit zu handeln.

Nicht, weil ein imaginärer Gong droht, sondern weil das Leben – und die Welt – in Bewegung ist.

Vielleicht ist das die ehrlichere, kraftvollere Botschaft.

Wir sollten unseren Planeten, unsere Lebensgrundlage überhaupt, hegen und pflegen, mit der Natur, den Tieren und Pflanzen so umgehen als wenn es keine “Dinge” wären, sondern etwas was lebt, so, wie wir auch.

Nachhaltigkeit darf nicht nicht aus Angst, sondern muss aus Liebe und Verbundenheit entstehen.

Die Welt ist kein stillstehendes Objekt, sondern ein lebendiger Organismus, in dem alles miteinander verwoben ist – Menschen, Tiere, Pflanzen, Wasser, Luft.

Wenn wir das wirklich verinnerlichen, verändert sich unser Handeln ganz natürlich.

Nicht der Alarm, sondern die Achtsamkeit soll uns bewegen, nicht der Druck, sondern die Dankbarkeit.

dahin treiben

Oft hat man das Gefühl, dass man in der Zeit dahin treibt.

Die Zeit läuft, ohne dass man sie unterbrechen kann.

Alles scheint wie ein Hologramm zu sein.

Man sieht es, dann ist alles wieder weg.

Dieses Gefühl, in der Zeit zu treiben, als wäre man ein Beobachter in einem flüchtigen Strom von Momenten, ist etwas, das viele Menschen kennen .

Die Vorstellung, dass Zeit wie ein Strom ist, in dem wir treiben, erinnert an Heraklit, der sagte:

„Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ Alles verändert sich ständig, nichts bleibt.

Ein Hologramm ist ein dreidimensionales Bild, das je nach Blickwinkel anders erscheint – und doch ist es nicht greifbar.

Vielleicht spiegelt das die Flüchtigkeit unserer Erinnerungen und Erfahrungen wider.

Man sieht etwas, fühlt etwas – und im nächsten Moment ist es verschwunden.

Es ist eine meditative, auch existenzialistische Beobachtung,

dass wir in einem Moment leben, der sich ständig auflöst, bevor wir ihn ganz erfassen können.

Der Augenblick ist wie ein Wassertropfen auf der Haut kaum spürbar, schon verdunstet.

Doch in unseren Erinnerungen wird er konserviert, verwandelt sich in ein inneres Bild, ein Gefühl, ein Echo.