
Das Wort wird in Kinderliedtexten verwendet, in Zusammenhang mit Pippi Langstrumpf, als Name für Kindergärten und Kitas,
und drückt noch viel mehr aus.
Drunter und drüber, die Vielfalt, das Bunte.
Das Wort „kunter“ in „kunterbunt“ stammt ursprünglich von „Kontrapunkt“ und wurde später volkstümlich an „bunt“ angelehnt.
Die Herkunft des Wortes „kunterbunt“ ist eine spannende sprachgeschichtliche Reise:
Im 15. Jahrhundert wurde aus dem mittellateinischen contrapunctus („Note gegen Note“) der deutsche Begriff Kontrapunkt.
Dieser bezeichnet eine Technik der Mehrstimmigkeit in der Musik.
Daraus entwickelte sich im Deutschen zunächst contrabund oder conterbunt, was „vielstimmig“ bedeutete.
Diese Form tauchte bereits um 1499 auf.
Volksetymologisch erfolgte eine Umdeutung.
Cconterbunt wurde volkstümlich umgedeutet und an das bekannte Adjektiv bunt angelehnt.
So entstand kunterbunt, das seit dem 17. Jahrhundert die Bedeutung „vielfarbig, durcheinander, verworren“ trägt.
Und heute wird es als Ausdruck für die Freude an Vielfalt, Lebendigkeit und kreativer Unordnung verwendet.
Es steht für ein fröhliches Durcheinander, in dem Unterschiedlichkeit nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wird.
Eben eine kunterbunte Welt.
Es ist ein Lebensgefühl, ein Symbol von Freiheit.
Unterschiedliche Farben, Formen, Ideen oder Menschen kommen zusammen – ohne Hierarchie oder Norm.
Wenn etwas kunterbunt erscheint, ist es nicht geordnet oder strukturiert – chaotisch und genau das macht es schön.
Es ist das Inklusive.
Alles darf sein, alles gehört dazu – ein kunterbuntes Miteinander.
„Kunterbunt“ ist ein Paradebeispiel für ein Wort, das mehr als nur Farbe beschreibt – es ist ein Gefühl, ein Lebensstil, eine Haltung.
In der Mode, Kunst, Pädagogik oder Gesellschaft ist kunterbunt das offen, tolerant und verspielt sein.
Es wäre schön wenn ” kunterbunt” ansteckend wäre.