verträumt

Verträumtheit ist wie ein stiller Protest gegen die Hektik des Alltags.

Ein Moment, in dem die Seele spazieren geht, während der Körper still sitzt.

Es ist kein Eskapismus im negativen Sinne, sondern eine kreative Pause, ein inneres Leuchten.

In solchen Momenten entstehen oft die besten Ideen, die tiefsten Gefühle, die schönsten Erinnerungen.

Vielleicht ist das Träumen sogar eine Form von Widerstand: gegen die reine Funktionalität, gegen das ständige Müssen.

Es ist ein Sich-selbst-Erlauben, einfach “zu sein”.

In sich versunken sein, einfach nur mit seinen Gedanken schweben und da halten, wo diese sich wohl fühlen.

Wie ein Tanz der Gedanken im eigenen Inneren — schwerelos, frei, geborgen.

Wenn man sich selbst erlaubt, in diesen Zustand zu gleiten, wird die Welt leiser.

Die Zeit verliert ihre Schärfe, und das Jetzt wird zu einem Raum, in dem Erinnerungen, Wünsche und Fantasien sich begegnen dürfen.

Es ist wie ein inneres Zuhause, das man jederzeit betreten kann,

ohne Schlüssel, ohne Einladung, ohne Eintrittsgeld,

nur mit dem Mut, sich selbst zu lauschen.

Manche nennen es Tagträumen, andere Meditation.

Aber vielleicht ist es einfach nur “Menschsein” in seiner zartesten Form.

Was passiert wenn man aus dem Zustand des verträumt Sein aufwacht?

Die Gedanken, die eben noch wie Wolken durch den inneren Himmel zogen, lösen sich langsam auf.

Man kehrt zurück in die Struktur der Welt,

in Termine, Geräusche, Erwartungen, Verpflichtungen, seine Alltäglichkeiten..

Es kann ein sanftes Zurückgleiten sein, wie das Ende eines schönen Liedes. Oder ein abruptes Aufschrecken, wenn die Außenwelt plötzlich laut wird.

Doch etwas bleibt:

Im Nachklang die Stimmung, die das Träumen hinterlässt.

Das Verträumtsein bringt manchmal neue Ideen, Erkenntnisse oder einfach ein Gefühl von Frieden mit.

Vielleicht kommt der Wunsch, bald wieder dorthin zurückzukehren, wo die Gedanken frei sind.

Und manchmal merkt man erst beim Aufwachen, wie schön es war, dort gewesen zu sein.

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