
Viele Menschen haben das Gefühl sich in einer Scxhräglage zu befinden.
Es ist, als ob die Welt gleichzeitig taumelt und rast – politische Spannungen, Umweltkrisen, wirtschaftliche Unsicherheiten, technologische Umbrüche … und mittendrin wir, die versuchen, irgendwie Halt zu finden.
Global: Konflikte, Klimawandel, soziale Ungleichheiten – die großen Themen wirken oft überwältigend.
Gesellschaftlich: Werte verschieben sich, alte Sicherheiten bröckeln, neue Fragen tauchen auf.
Persönlich: Viele spüren eine innere Unruhe, als ob das eigene Leben mit der Welt aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Aber vielleicht ist diese Schräglage auch ein Zeichen von Bewegung.
Von Wandel.
Von etwas, das sich neu sortieren will.
Manchmal braucht es das Chaos, damit etwas Neues entstehen kann.
Es ist, als ob man versucht, ein brennendes Haus zu löschen – und plötzlich merkt, dass das Feuer längst auch im eigenen Inneren lodert.
Die Welt verlangt von uns, stark zu sein, informiert, engagiert, resilient … und dabei bleibt oft wenig Raum, um die eigene Unsicherheit zuzulassen.
Aber Unsicherheit ist kein Zeichen von Schwäche.
Sie ist ein natürlicher Reflex auf eine Welt, die sich ständig verändert.
Wenn alles ins Wanken gerät, ist es nur menschlich, dass auch das eigene Fundament zu knirschen beginnt.
Vielleicht liegt gerade darin eine stille Kraft:
Unsicherheit zwingt zur Ehrlichkeit. Sie zeigt, was uns wirklich wichtig ist.
Sie öffnet Räume für neue Fragen. Nicht: „Wie halte ich alles zusammen?“ sondern: „Was darf ich loslassen?“
sie lädt zur Selbstfürsorge ein.
Denn wer sich selbst stabilisiert, kann auch anderen Halt geben – aber nicht umgekehrt.
Vielleicht ein Stabilitätsmantra.
Was ist heute wirklich wichtig? Nicht alles verdient die eigene Energie.
Was ist heute das Eine, das einem selbst gut tut oder Sinn gibt? Das kann ein Gespräch sein, ein Spaziergang, ein Moment der Ruhe.
Was gibt dir Halt – ganz konkret? Vielleicht ist es Musik, ein bestimmter Ort, ein Ritual wie Tee am Fenster oder das Schreiben von Gedanken. Diese kleinen Dinge sind keine Flucht – sie sind Anker.
Was darfst du loslassen? Man muss nicht alles tragen.
Nicht jede Krise ist von einem selbst zu verantworten.
Manchmal ist es heilsam, sich selbst zu sagen: Ich darf heute einfach nur da sein. Ich bin weil ich bin.
Die Bilder können unter hecknerpeter@aol.com erworben werden