
Nichts Neues.
Ein Gefühl von Stillstand oder vielleicht sogar innerer Unruhe.
Manchmal scheint sich alles endlos zu wiederholen — Gedanken, Routinen, Gespräche — wie ein Karussell, das nicht anhält.
In der Politik immer die gleichen Argumente, das gleiche ” Nichts wirklich tun”, das Blabla, aber nicht nur dort.
Vieles wirkt abgedroschen, und man hat auch oft das Gefühl dass ein Roboter mehr Herz zeigt als der Durchschnittsbürger.
Das Gefühl, dass alles wie ein endloser Monolog klingt, in dem kaum jemand zuhört, geschweige denn handelt, kann hoch kommen.
Viele Argumente sind wie alte Münzen — oft benutzt, abgenutzt, verlieren ihren Glanz.
Und wenn sich sogar Roboter menschlicher anfühlen als Menschen selbst, dann läuft etwas ganz und gar verkehrt.
Nur nicht an einem Baum rütteln, erst Recht nicht, wenn keine Früchte daran sind.
In solchen Momenten kann es helfen, bewusst eine kleine „Unwucht“ zu erzeugen: etwas Neues ausprobieren, die Perspektive wechseln oder einfach mal innehalten und die Kreisbewegung beobachten, statt sich von ihr mitreißen zu lassen.
Veränderungen sind oft unbequem.
Vielleicht, weil das Vertrauen fehlt, dass überhaupt Früchte reifen könnten.
Aber manchmal muss man gerade an solchen Bäumen rütteln — nicht wegen den Früchten, sondern um den Stillstand zu durchbrechen.
Es gibt immer kleine Risse in der Oberfläche. Orte, Menschen, Ideen, die noch Herz zeigen.
Die Erde birgt so viele Überraschungen, man muss nur genau hinsehen,
und,
die Umlaufbahn der Erde ändert sich nicht so schnell, aber die der Gedanklen kann sich loslösen, loslassen.
Die Erde dreht sich gleichmäßig, beständig, fast beruhigend.
Und während sie ihre Bahn zieht, können unsere Gedanken plötzlich ausbrechen wie ein Komet, der sich dem Gravitationsfeld entzieht.
Sie lösen sich vom Gewohnten, vom “Immergleichen”, vom Lärm.
Und darin liegt Freiheit.
Manchmal ist ein genaues Hinsehen auch ein stilles Lauschen.
Denn die Überraschungen der Welt offenbaren sich nicht immer laut — sondern in der feinen Struktur eines Blattes, dem Tanz der Schatten oder der Stille zwischen zwei Worten.
Auch wenn sich vieles dreht, so dreht sich dies um unser Sein, um das wir Teufelskreise ewiger Wiederholungen durchbrechen, und dazu gehört, dass wir nichts aus der Geschichte gelernt haben.
Die Geschichte ist ein Lehrer, der nie müde wird zu unterrichten,
aber wir sind Schüler, die oft lieber vergessen als begreifen.
Wir marschieren in vertrauten Mustern: Konflikte, Machtdynamiken, das Streben nach Kontrolle.
Und manchmal fühlt es sich an, als hätten wir die verfeinerten Werkzeuge der Zivilisation nur dazu entwickelt, primitiven Impulsen ein moderneres Gewand zu geben.
Doch gerade darin liegt eine paradoxe Hoffnung: Wenn wir schon erkennen, dass wir in einem Teufelskreis stecken, dann haben wir ihn zumindest bewusst betreten.
Und was bewusst betreten wurde, kann auch bewusst verlassen werden.
Vielleicht ist es das, worum sich alles „dreht“ — nicht nur unser Sein, sondern um unsere Fähigkeit, innezuhalten und aus der Rotation auszubrechen.
Weniger wie Barbaren handeln, mehr wie Menschen, die Verantwortung tragen.

Wenn sich fast alles im Kreis dreht
Original HPH, signiert
4.500,00 $