Das genetische Gedächtnis

Ein Phänomen, dass ein Individuum Erinnerungen oder Fähigkeiten erbt, ohne zuvor einer Erfahrung ausgesetzt gewesen zu sein.

Es ist nicht nur im Tierreich der Fall.

Bestimmte traumatische Erfahrungen werden in den genetischen Code einer Spezies eingeprägt ,

vermutlich um das Überleben der nächsten Generation zu erleichtern.

Es sind die Erfahrungen, aber auch Ängste, besondere Freuden, alles was bei den Vorfahren in die Nachhaltigkeit ging.

Chronische Stresssituationen bei den Eltern hinterlassen einen Abdruck im Erbgut der neuen Generationen. 

Die Epigenetik gibt Hinweise darauf, dass traumatische Ereignisse Spuren im Erbgut hinterlassen können, die sich auf nachfolgende Generationen auswirken.

Man könnte es fast als eine unsichtbare Erzählung der Vorfahren betrachten—eine Art Prolog, der die nächsten Kapitel beeinflusst, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.

Es ist keine direkte Erinnerung, aber eine Art Prägung, die unsere Instinkte, Reaktionen und vielleicht sogar unsere Ängste formt.

Wenn dies unser Schicksal beeinflusst haben wir trotzdem die Freiheit, unsere eigene Geschichte zu schreiben?

Macht man einen DNA Test stellt man auf einmal fest wie viele Eigenschaften genetisch vererbt wurden, Fähigkeiten, Talente.

Unsere Gene mögen einen Rahmen vorgeben—sie beeinflussen unsere körperlichen Merkmale, manche Neigungen und vielleicht sogar gewisse Begabungen.

Doch was wir daraus machen, liegt in unseren Händen.

Vergangenheit und Erbe sind wie Karten eines großen Spiels, aber wir sind die Spieler.

Manche Wege scheinen vorherbestimmt, doch es gibt immer die Möglichkeit, eine andere Richtung einzuschlagen.

Man kann es mit vorbei fahrenden Zügen vergleichen,

manche Gelegenheiten fahren vorbei, andere nehmen uns mit auf eine Reise,

und es liegt an uns, zu entscheiden, wann wir aufspringen oder ob wir warten, bis der nächste kommt.

Vielleicht ist unser Schicksal nicht in Stein gemeißelt,

sondern ein Zusammenspiel aus dem, was wir mitbringen, und dem, was wir daraus formen.

Was ist, wenn in der Zukunft die DNA der Menschen verwendet wird um Talente früher zu erkennen und zu fördern,

oder zum Gestalten einer verwendbaren DNA ?

Es gibt bereits heute Ansätze in der Genetik um bestimmte Veranlagungen zu identifizieren, sei es für sportliche Begabungen, kognitive Fähigkeiten oder gesundheitliche Prädispositionen, und so geht da die Entwicklung beschleunigt weiter-

Doch wenn dies weiterentwickelt wird, könnte es ethische und gesellschaftliche Fragen aufwerfen:

Würde jeder Mensch noch seine individuelle Freiheit behalten?

Könnte dies zu Ungleichheiten führen, wenn genetische “Optimierung” nur für bestimmte Gruppen zugänglich wäre?

Die andere Seite ist die Möglichkeit, Menschen besser zu fördern—zum Beispiel Kinder früh in Bereichen zu unterstützen, für die sie genetisch besondere Begabungen haben.

Doch das bedeutet auch, dass man den Einfluss von Umwelt, Erziehung und persönlichem Willen nicht unterschätzen darf.

Schließlich ist Talent nur ein Ausgangspunkt, aber echte Meisterschaft entsteht durch Leidenschaft, Übung und Lebenserfahrung.

Und so bestimmen wir selbst “unser Leben”.