
Eine metaphorische Überlegung, ein poetischer Gedanke, vielleicht eine Anspielung darauf, wie selbst scheinbar Unverrückbares plötzlich instabil werden kann.
In der Bibel heißt es:
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. (Joh 1,42; Eph 2,20)
Es ist bildhaft und symbolisch gemeint.
Was ist, wenn man feststellt, dass der Fels bröckeln kann und nicht hart wie Granit ist, wenn ein Erdbeben Gebäude, Hochhäuser einstürzten lassen, diese wie Kartenhäuser in sich zusammen fallen.
Was ist stabil, fest?
Mauern, die fest gemauert erscheinen, und dann zerstört werden, bröckeln?
Ein Untergrund, der auf einmal in sich zusammen fällt?
Was passiert, wenn man plötzlich merkt, dass diese Grundlage nicht mehr so stabil erscheint, wie man glaubte?
Vielleicht liegt die Antwort nicht im Versuch, einen perfekten, unzerstörbaren Felsen zu finden, sondern im Vertrauen darauf, dass man in der Lage ist, auch mit Brüchen, Rissen oder gar Einstürzen umzugehen.
Stabilität kann in der Fähigkeit liegen, zu erneuern, zu lernen und Gemeinschaft zu suchen, wenn wir unsicher werden.
Genauso wie ein Haus nach einem Erdbeben wieder aufgebaut werden kann – manchmal noch stärker als zuvor – kann auch der Glaube oder ein anderes Fundament durch Herausforderungen wachsen und sich bewähren.
Wirklich „fest“ scheint das zu sein, was uns trägt, wenn alles andere bricht:
Hoffnung, Beziehungen, und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Wie heißt es in einem Lied von Drafi Deutscher:
“Weine nicht, wenn der Regen fällt
Dam-dam, dam-dam
Es gibt einen, der zu dir hält
Dam-dam, dam-dam
Marmor, Stein und Eisen bricht
Aber unsere Liebe nicht
Alles, alles geht vorbei
Doch wir sind uns treu”
Inmitten von Unsicherheiten, Veränderungen und bröckelnden Fundamenten kann Liebe und echte Verbindlichkeit eine stabile Kraft sein. Sie überdauert das Vergängliche und bleibt standhaft.
Der Wandel ist das Normale, ein Schutzbunker kann lange Zeiten überdauern, aber er kann auch ein Gefängnis sein.
Das etwas ins Wanken gerät gibt es immer, in zig Variationen, und dies, seit es Menschen gibt.
Man muss dies alles immer im Kontext sehen.
Was heute bröckelt, mag morgen die Grundlage für etwas Neues sein.
Unsicherheiten und Wandel fordern uns heraus, aber sie geben uns auch die Chance, flexibel, anpassungsfähig und widerstandsfähig zu sein.
Das Leben geht immer weiter, Energie geht nie verloren, sie wandelt sich nur um.
Und, uns bleibt nichts anderes übrig, als diese Unvollkommenheit unseres Denkens und Wahrnehmens des “Seins”, hin zu nehmen und versuchen zu verstehen,
und darauf zu vertrauen, dass es Werte gibt, die nicht wanken und bröckeln.

wenn festgemauertes ins Wanken gerät
Original HPH, signiert Erlös für Menschen in Not
5.500,00 €