dinglich

Möchte man seine Gefühle auf Eis legen, muss man nur alles als ” Ding”sehen.

Anonym, einfach nur eine Sache in der Realität.

Menschen gehen vor sich hin, etwas Weißes im Ohr, sprechen vor sich hin, schauen nicht links, nicht rechts.

Ein paar Jahre zuvor hätte man geglaubt man wäre in einem Science Fiction, in einer Gesellschaft, die Selbstgespräche führt, die keinen Blicke für das Geschehen auf einem Weg irgendwo hin haben.

Manchmal wirkt die Situation wie AI Roboter, kein Herz, keine Seele, keine Empfindungen, kein Mitleid, keinen Blick für Mensch und Tier.

Man schaut sich nicht mehr an. Die Blicke sind starr in eine Richtung gerichtet, man läuft wie ferngesteuert.

Interessant wäre zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Blicke linear zu verlängern, ein Bild von Richtungspfeilen schaffen.

Man könnte feststellen, dass alles ins Leere gehen würde.

Schmerzfrei, wertfrei.

In der Straßenbahn, stehend, sitzend, fast niemand , der nicht mit seinem Mobiltelefon spielt, Sms anschaut Bilder scrollt, aber es gibt kein verbales Gespräch, auch wenig visuelle Kommunikation, fast kein Lächeln.

Es ist nicht ein vor sich hin Denken, es ist ein Cocktail aus Langeweile, der Kontrolle ob jemand einem Likes sendet, oder belanglose Messages die man heiß erwartet und enttäuscht ist, wenn nicht umgehend eine Antwort kommt.

aber eigentlich wird die Seele abgestumpft.

Man funktioniert, kein Blick ist direkt oder parallel, man ist gehetzt, vernetzt. Digital verdinglicht.

Manche Menschen wirken wie eine lebende App, die auf standby ist, der Kopf arbeitet, der Rest läuft automatisch ab, tippt man sie an, erst dann reagiert sie.

Weder Mensch noch Tier und Pflanzen sind nur einfach ” Dinge”, Gegenstände.

Dingliches Recht ist das Recht an einer Sache.

Leider gibt es auch da zu viele Situationen, in den wir etwas Lebendes als Sache sehen, das Menschliche dabei vergessen.

Bei Sorgerechtsstreit gehen die Streitpartner mit ihren Kindern um als wären sie Gegenstände auf die man genau dieses Recht hätte.

Haustiere werden als Dingliches betrachtet. Manche , wenn sie ihnen überdrüssig sind, setzen sie einfach aus; es ist ja nur ein “Ding”.

Über die Seele, deren Gefühle und Enttäuschung macht man sich keine Gedanken.

Es sind jedoch Lebewesen.

Es gibt viele Übergänge. Mumien, Körperwelten, Plastinate, in der Archäologie.

Was macht man, wenn man auf einmal mit einem Knochenfund DNA Übereinstimmungen hat? Dingliches und menschliches.

In der Pathologie? Bei Operationen?

Transplantierte Organe, eingefrorenes Sperma, eine Sache, ein Ding?

Roboter die auf Gefühle reagieren, weil man diese ihnen einprogrammiert hat, nämlich so oder sooo sich zu verhalten.

Dingliches ist nicht nur Materielles. Vieles ist in ein Ding-Mensch- Netzwerk eingebunden, wir sind es uns nur nicht bewusst.

Alles hat seine Seele, auch wenn wir uns oft dinglich verhalten und alles zu tun das Innere zu verbergen.

Letztlich sollte man allem mit Achtung und Respekt begegnen,

und wenn es eine Blume ist, deren man überdrüssig ist und sie im Abfall entsorgen will, weil sie ja ausgedient hat.

dinglich

Original HPH, signiert.

5.500,00 $