
Wo beginnt etwas und wo hört es auf.
Eine philosophische Grundfrage, metaphysisch, ontologisch.
Es ist nicht das von Alpha bis Omega, denn da wäre der Anfang und das Ende definiert. Alles was beginnt hat eine Vorgeschichte und das was scheint aufzuhören hat Folgen.
Endlichkeit ist der begrenzte Charakter menschlicher Existenz, der Lebenszeit.
Aber diese fällt nicht vom Himmel und man verschwindet dann wieder spurlos. Energie geht nicht verloren.
Und, wir sind alle von und auf diesem Stern.
Trotzdem haben wir alle unsere Grenzen, nicht die der Existenz, nur in der Form dieser.
Genetisch gehen wir Miliionen Jahre zurück und das, was nach dem irdischen Leben weiter existiert geht in anderes auf.
Die Endlichkeit besteht in Grenzen.
Ländergrenzen sind variabel, sie kommen und gehen, und trotzdem opfern Menschen dafür ihr irdisches Leben.
Andere Grenzen sind die der Moral. Jedes Verhalten, nimmt man den Kantschen Imperativ, endet da, wo das des anderen beginnt. Dies bedeutet respekt und Achtung. Dieses Endlichkeit findet nicht statt, nur begrenzt, wenn ja, würden Menschen Konflikte nicht als Kriege durchführen, denn diese gehen an Existenzen.
Wie gehen wir miteinander um?
Wir schaffen Normen, Wertvorstellungen und wenn sich diese auflösen beginnt ein Chaos.
Endlichkeit wäre Kurzlebigkeit, unsere Sterblickeit, aber es ist nur eine angenommene Form, weil wir dieses unkritisch als gegeben hinnehmen.
Wissen nimmt immer zu, nicht ab. AI ist das beste Beispiel dafür.
Wir Menschen vergessen durch die Krankheiten des Alters oder genetisch oder durch Erkrankung bestimmter Zellen oder Nerven verursachtes Verlieren der Erinnerungen.
Manchmal schützt ein Vergessen und das sich Einschränken kann eine Erleichterung sein.
Unsere Endlichkeit besteht in dem Umstand, daß wir weder einerseits unsterblich noch allwissend sind, andererseits daß unsere dimensionale Beschränktheit ein Paradoxon verschleiert.
Wir wissen nicht was davor und danach ist. So, wie ein kleiner Käfer nichts von der Erde , den globalen Ereignissen, vom Weltall weiss. Er hat seine Sinne und mehr braucht er für seine Überlebensfähigkeit nicht. Das andere , auch AI bleibt ihm verschlossen.
Ein Pilot kann während des Fluges nicht anfangen zu philosophieren, er muss psychomotorisch handeln, gelietet von rationalen Erkenntnissen, seinem Wissen und Können.
So müssen wir uns auf bestimmte Endlichkeiten des seins konzentrieren.
Es gibt viele Endlichkeiten, zumindest die wir als solche empfinden. Räumlich, zeitlich, manche nur absehbar, man kann sie nur schätzen, vermuten.
Letztlich ist die Endlichkeit nur ein Ausschnitt der Unendlichkeit, eine definierte Strecke auf einer Linie die irgendwo herkommt und in ein irgendwo hin fliesst.
Manchmal denken wir ” endlich” .
Endlich ist etwas Unangenehmes, eine Durststrecke vorbei.
Endlich habe ich das Ziel erreicht und hab es geschafft.
Jede Phase ist nur eine “Strecke”.
Aber wie wir diese Strecke definieren und mit Leben füllen, das ist im Bereich unserer Verantwortung, und damit müssen wir leben.

Endlichkeit
Original HPH, signiert
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