Schemenhaft

Altgriechisch “Schema”, Haltung, die Stellung, Figur, Form.

Euphemistisch, schattenhaft, nicht konkret, verschwommen und diffus.

Vieles erscheint uns so, weil wir das Ganze nicht erkennen.

Die Wahrnehmung nimmt nur Bruchstücke wahr.

Wir sehen den nächtlichen Sternehimmel und können noch nicht einmal die unendliche Tiefe des Alls erahnen.

Unsere Auffassung registriert nur das direkt um uns herum und das, was wir in Medien sehen oder lesen.

Subjektive Beiträge und Sichtweisen von Autoren, Reportern , Augenzeugen.

Vieles wird nur angedeutet, ist eine flüchtige Momentaufnahme, grob.

Das Fatale ist nur, daß wir daraus eine Realität ableiten und diese als unsere Meinung abbilden.

Die nicht erfassten , nicht gesehenen, nur angedeuteten Bilder werden mental hochgerechnet , zusammengesetzt, mit Meinungen ergänzt und verfestigt.

Schleierhaft, wie in einem Nebel.

Manchmal gespenstisch, spukhaft, letztlich Trugbilder, die tagtäglichen Fata Morganas.

Es müssen ja nicht gleich Chimären sein, Ungeheuer unserer Einbildung.

Betrachtet man sich vorbeiziehende Wolken, könnte man zig solcher Trugnbilder erkennen.

Sie tauchen auf, sind gleich wieder weg.

Aber sie hinterlassen uns einen Eindruck.

Bei vielen Dingen und Geschehnissen des Lebens geht es nicht um das Scheinbare, das Vordergründige, sondern um die Hintergründe, die zumeist nur schemenhaft erkennbar sind.

Eine ganz andere Seite ist die des Vergessens. Bei Demenz gehen Informationen verloren, das Schemenhafte nimmt Gestalt an.

Hat man Schwindel, Benommenheit, ist man betrunken, halb ohnmächtig wird die Umgebung so wahrgenommen.

Oft ist das Schemenhafte die Bilder in seinen Träumen, verschwommen, nicht direkt visuell fassbar, so, wie der Wind in den Bäumen, wie das Spiel zwischen Licht und Schatten.

Aber es gibt auch eine individuelle historische Komponente.

Die Anfänge des eigenen Lebens.

Zwischen Geburt und Schulbeginn gibt es Phasen, an die keine Erinnerung oder nur sehr schemenhafte vorhanden sind.

Man hat wenig Erinnerungen.

Vielleicht sollte man in seinem Leben daraus die Lehre ziehen und den Augenblick des Glücks genießen und das Unangenehme in den Bereich des Schemenhaften verbannen.

Dem “Jetzt” und der “Zukunft” zur Gestalt verhelfen,

aus dem Schemenhaften Konkretes machen und schaffen.

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Schemenhaft

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