
Ein Wartezimmer bei einem Arzt, die Menschen sitzen da, starren auf ihr Mobiltelefon, sehen nichts außer dem Display. Es kommt jemand herein, sagt “Guten Tag”. Keine Reaktion, keine Antwort. Nichts.
Alle wie erstarrt, gebannt, gespannt, wie anonym, ohne emotionalen Gesichtsausdruck, maskenhaft.
Gespräche mit imaginären Personen, kabellose Bluetooth Kopfhörer.
Manche Menschen kann man gar nicht ansprechen, sie sprechen vor sich hin, wie mit unbekannten Geistern. Erschrecken, wenn man in ihr Gesichtsfeld kommt.
Ein Abend mit Freunden, schöne Gespräche, dann ein Vibrieren, der schnelle Blick auf das Display und immer wieder “Bing”, eine SMS, ob WhatsApp ,FB, TikTok oder wie auch immer die Namen der Plattformen sind.
Wenn die verbalen Gespräche verlernt werden, die Kommunikation sich auf Symbole, Bildzeichen , Hieroglyphen namens Emojis oder wie auch immer reduziert, fehlt auf einmal menschliche Wärme.
Man sieht sich nicht mehr, hat keinen Blickkontakt mehr.
Kein Erkennen ob jemand ein Problem hat, ob er älter ist, oder gebrechlich.
Das Smartphone, ein Zeitfresser und Hindernis im Umgang mit einander?
Die Sucht nach Likes, nach Zustimmung, Followers.
Die eigenen Selfies sollen ja Followers bringen, und schüren bei manchen die Hoffnung auf schnelles Geld.
Smartphones , Mobilphones.
Egal wo, in der Metro, im Zug, in der Arbeit.
Erleichterung oder Zwang, Sucht?
Die Mobiltelefone ziehen magisch an.
Man will wissen wer hat eine Message geschickt.
All dies ist wichtiger als das Gespräch mit seinen Mitmenschen.
Man muss alles gleich wissen, und wenn es wahrscheinlich absolut unwichtig sein mag.
Mit allem soll man schnell reagieren.
Generation Smartphone, oder Massenopfer des Digitalismus.
Hätte man die Bilder jemand in den 70er Jahren gezeigt oder noch früher, es hätte den Eindruck einer fremdgesteuerten Gesellschaft der Zukunft bewirkt.
Nicht, wie bei Captain Kirk, das Informationsmedium, das man hat, um Informationen von dem Planeten zum Raumschiff zu senden.
Oft wirkt es heute, als sitze oder stehe man einer weißen , ausdrucksbezogen farblosen Masse gegenüber, die nur ihre Welt des Smartphones kennt.
Eine Welt, die kein Lächeln kennt.
Sie wirken oft wie Roboter, Klons, leblos , lebende, aber regungslose Statisten einer Horrorvision.
Anonym.
Der Verlust der Menschlichkeit.
Es wäre schön, wenn diese wieder zurück kommen würde , und ein ” Bing” nicht wichtiger wäre, als mit seinen Mitmenschen ein paar Worte zu wechseln.

Es wird kälter; über den Verlust menschlicher Kommunikation
Original HPH, signiert
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