Das schwarze Loch

Ob man es Bermudadreieck nennt, oder ein  alles anziehendes schwarze Loch,

jedem passiert es, daß man etwas sucht und nicht findet,

und irgendwo muss es ja sein.

Man kennt seine Plätze. Es könnte da, dort, vielleicht hier, oder doch eher in dieser Ecke sein,

aber, da ist der Gegenstand auch nicht auffindbar.

Es lässt einem nicht das Gefühl los, dass es in der eigenen Wohnung einen Platz gibt,

der eine derartige starke Gravitation besitzt, daß er viele Gegenstände anzieht und zur Unsichtbarkeit verschmelzen lässt.

Die Innenwelt und Aussenwelt dieses Loches , der Ereignishorizont, verklärt die eigene Sicht.

Durch Massen krümmt sich der Weltraum, und schwarze Löcher haben grosse Massen,

aber wie finde ich die selbst verlegten, verlorenen, verschwundenen Dinge in der eigenen Wohnung ?

Wo ist das eigene schwarze Loch zu finden?

Meistens tauchen die Gegenstände irgendwann wieder auf,  dem Loch entwichen oder zu einem weissen Loch mutiert.

Wenn man nicht viel hat, passiert dies nicht, alles ist einfacher.

Je mehr Gegenstände man besitzt, desto grösser ist die Gefahr des Verlegens.

Würde man sich automatisch von allem trennen, das man die letzten drei Jahre nicht angeschaut hat, würde dies die Situation auch vereinfachen.

Der Schluss daraus, dass wer nichts hat, auch keine schwarzen Löcher in seiner Wohnung hat, nichts verlegen und verlieren kann, ist irrig,

denn irgendetwas hat man immer,

und, so bleibt uns nur alles im Feld der eigenen mentalen Gravitation zu halten.